Saisonausklang beim HarzAcker

Fotos: Birgit Leiß

Zum HarzAcker-Projekt oder „Gemeinsam Gärtnern“ wie es offiziell heißt, gehört nicht nur eine Gemeinschaftsparzelle, sondern auch die im Frühjahr angelegte Baumscheibe in der Werra-/Ecke Roseggerstraße. Gemeinsam mit den fleißigen Helfer:innen und Gießpat:innen wollten Katharina Böhme und Lulu Dombois vom Büro Parzelle X, dem Träger des Projekts, das kleine Gärtchen an diesem Samstag winterfest machen. Doch weil vieles immer noch blüht, wurde auf das geplante Zudecken mit Mulch und Reisig verzichtet. Stattdessen tauschte man sich bei Croissants, Lebkuchen und heißen Getränken vom Lastenrad über die vergangene Saison aus.

Kaum Müll und viel Hilfe von Gießbert, Gießela und Kindern

„Es ist alles super angewachsen und sieht wirklich schön aus“, freuten sich Lulu und Katha. Der Mini-Garten rund um den Japanischen Schnurbaum ist auch bei der Nachbarschaft gut angekommen, wie eine Gießpatin berichtete: „Ich bin noch nie so häufig mit wildfremden Leuten ins Gespräch gekommen, allen gefiel unsere Baumscheibe.“ Besonders erfreulich: es gab so gut wie keine Vermüllung. Die Bilanz der Anwohnerin, die sich mit drei weiteren beim Wässern abwechselte: „Es ist super gelaufen“, eine Riesen-Erleichterung sei es gewesen, dass die öffentliche Wasserpumpe repariert wurde. „Oft sind Kinder vom Spielplatz auf dem Trusepark herübergekommen und haben uns beim Gießen geholfen“, erzählt die Anwohnerin. Ihre beiden Gießkannen hat die Gieß-Gruppe übrigens Gießbert und Gießela getauft. Angesicht der positiven Erfahrungen würden Lulu und Katha gerne weitere Baumscheiben im Kiez begrünen. Verhandlungen mit einem Sponsor stehen kurz vorm Abschluss. Mit dieser Finanzspritze könnten 10 weitere Mini-Gärten angelegt werden.

Gemeinsam Gärtnern macht Sinn

Für den Nachmittag hatte Parzelle X dann zu einem Workshop „Permakulturelles Gärtnern“ in die Gemeinschaftsparzelle P 25 in der Kleingartenanlage Harztal-Wilde Rose eingeladen. Nach einer kurzen Einführung in die Grundlagen und vielen praktischen Tipps von Yvonne (Parzelle X) ging es ans Winterfestmachen. Mit Laub, das ein Kleingärtner aus der Kolonie mit dem Schubkarren anlieferte sowie Pflanzabschnitten aus der Kompostbox wurden die Beete abgedeckt. Einige gingen etwas wehmütig durch ihr Beet, ernteten den letzten Mangold und lasen noch ein paar Tomaten vom Boden auf. „Wenn ich etwas gelernt habe in diesem Jahr, ist es, dass ein Garten sehr viel Arbeit macht“, erklärte Moritz aus der 20-köpfigen Gartengruppe: „Für uns wäre ein eigener Garten zu viel.“ „Teilen macht Sinn“ finden auch Katha und Lulu. Sie hoffen, dass noch weitere Gemeinschaftsparzellen hinzukommen. Die Nachfrage ist groß. An der Feuerschale ließ die Gruppe den Samstagnachmittag ausklingen.