Harzer Kiez 2024: Mit Arbeitschancen und ohne Müll

Foto: Jens Sethmann

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Foto: QM Harzer Straße

Die Neuwahl des Quartiersrats, die turnusgemäß alle zwei Jahre stattfindet, ging bemerkenswert glatt über die Bühne. Es gab 20 Bewerbungen von Kiezbewohnenden. „Das waren genauso viele, wie Plätze zu vergeben waren“, erklärt Quartiersmanagerin Mine Henki. „Wir mussten keine Auswahl treffen.“ Neun der bisherigen Quartiersratsmitglieder machen weiter. Dazu kommen elf neue Engagierte aus dem Kiez. Die Vertreterinnen und Vertreter von Sozialeinrichtungen, Schulen, Kitas und anderen Kiezinstitutionen bleiben unverändert im Quartiersrat.

Chancen auf dem Arbeitsmarkt

In der Quartiersratssitzung vom 15. November stellten André Batz und Nicolas Achten vom Büro coopolis das Projekt „Neuköllner Kieze – Integration in Arbeit und Quartier“ vor. Das kurz „Kiezakademie“ genannte Vorhaben soll Anfang 2024 starten. An bestimmten Ankerorten in den Kiezen wird coopolis Sprechstunden für Arbeitssuchende anbieten, Coaching für Einzelne oder Gruppen durchführen und Bewerbungen unterstützen. Ziel ist es, die Chancen der Anwohnerschaft auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern – und zwar möglichst wohnortnah. „Wenn wir in Neukölln Arbeit vermitteln wollen, wäre es schön, wenn das im Quartier geschieht“, erklärt André Batz. Deshalb hat er auch die hiesigen Arbeitgeber im Blick: Sie sollen beraten werden, auf welchen Wegen sie passende Arbeitskräfte und Auszubildende finden.

Seit Kurzem zählen Wirtschaft und Arbeit nicht mehr zu den Handlungsfeldern der Berliner Quartiersmanagements. In diese Lücke springt das „Kiezakademie“-Projekt. Zur Zeit baut coopolis Kontakte im Harzer Kiez auf, unter anderem mit der Hans-Fallada- und der Eduard-Mörike-Schule, mit den Kitas, den Stadtteilmüttern, der Stadtbibliothek, der Volkshochschule, dem Jobcenter, Kubus und dem Quartiersmanagement. „Wir werden versuchen, bis Ende des Jahres alle anzusprechen, die für uns wichtig sind“, sagt André Batz. „Wir beraten aber auch jetzt schon.“

Das Projekt ist ein Teil des bundesweiten Programms „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier“ (BIWAQ V), das vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen sowie durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert wird. In Berlin werden nur die Bezirke Neukölln und Mitte mit BIWAQ V gefördert.

Gegen die Vermüllung

Das im September vom Quartiersrat beschlossene Projekt „Idyll ohne Müll“ kann im nächsten Jahr starten. Bei der Trägersuche gingen zwei vielversprechende Bewerbungen ein. Ende November wird ausgewählt, wer das Projekt gegen die Vermüllung durchführen wird.

In diesem Rahmen muss auch ein neuer Standort für das Harzer Kiezeck gefunden werden. Das Bezirksamt will die Tausch- und Infosäule nur noch bis Anfang Februar an der Treptower Brücke dulden. Es ist durchaus im Sinne der Müllvermeidung und des Recyclings, wenn hier brauchbare Dinge zum kostenlosen Mitnehmen angeboten werden. Allerdings braucht es eine ordnende Hand, sonst könnte der Eindruck einer Müllabladestelle entstehen. Wer sich um das Kiezeck kümmern möchte oder einen guten neuen Standort kennt, kann sich gern beim Quartiersmanagement melden.

Webredaktion


Kontakt zur „Kiezakademie Neukölln“:
Tel. (030) 62 72 63 62
E-Mail kontakt@coopolis.de