Quartiersrät*innen besichtigen den neuen Treffpunkt

Dass die Hans-Fallada-Schule als Versammlungsort ausgewählt wurde, hatte einen guten Grund: Die Mitglieder des Quartiersrates konnten erstmals den neuen "Treffpunkt", den offenen Begegnungsort für den Kiez, besichtigen.

Auf der Tagesordnung standen des Weiteren die Müllproblematik, das Projekt "Harzer Kiezfeste" und Aktuelles aus dem QM.

Treffpunkt: Warum ein Begegnungsort an einer Schule?

Der neue Treffpunkt soll ein offener, generationenübergreifender Ort für Menschen aus dem Harzer Kiez werden. Auf den ersten Blick bietet sich eine Schule dafür nicht gerade an, Schulen sind in der allgemeinen Wahrnehmung ein geschützter, auf Bildung spezialisierter Raum für Kinder und Jugendliche. Auf den zweiten Blick haben Schulen aber auch viele Vorteile: In ihnen begegnen sich Menschen unterschiedlicher Herkünfte und Milieus, kommen über ihre Kinder miteinander ins Gespräch. "Die Hans-Fallada-Schule ist ein Knotenpunkt, durch den viele Gruppen erreicht werden", sagt Schulleiterin Cordula Schröder. Diese Multiplikatoren-Funktion, ergänzt Quartiersmanagerin Mine Henki, "machen sie zu einem wichtigen Ort für die Quartiersentwicklung."

Ohnehin war die Hans-Fallada-Schule schon immer ein offener Ort im Harzer Kiez, denn die Turnhalle auf dem Schulgelände wird bis spät abends von Sportvereinen genutzt.

Im selben Gebäude wie die Turnhalle befindet sich auch der 45qm große Treffpunkt, der früher als Hausmeister-Wohnung, später als Elterntreff diente. Entsprechend vorstrukturiert sind die Räumlichkeiten: es gibt eine Küche, ein kleines und ein größeres Zimmer sowie eine Toilette.

Im Zuge der Sanierung der Turnhalle wurden die Räume erneuert und barrierefrei gemacht. Außerdem wurde die Küchenzeile vergrößert, damit Gruppen dort gemeinsam kochen können. Im der warmen Jahreszeit kann man zudem den Außenbereich am Sinsheimer Weg nutzen.

Um den Treffpunkt wird sich in den nächsten drei Jahren der Träger Tandem BTL kümmern, der bereits mit der Schulsozialarbeit an der Hans-Fallada-Schule beauftragt ist. Tandem hat die Möglichkeit, Honorarkräfte zu beauftragen, die auch am Wochenende Veranstaltungen im Treffpunkt betreuen können. Ziel ist es, den Ort für Menschen zu öffnen, die mit der Schule sonst wenig zu tun haben. "Es gibt eine Hemmschwelle in eine Schule zu gehen, aber der Treffpunkt ist eine Chance, an die Schule anzudocken", so Cordula Schröder. Die Besucher*innen müssen dafür nicht über das Schulgelände gehen, sondern erreichen den Treffpunkt über einen separaten Eingang am Sinsheimer Weg.

Müll-Projekt

Die Vermüllung des öffentlichen Raumes wird von vielen Menschen im Harzer Kiez als starke Belastung empfunden. "Müll ist einfach ein großes Problem und steht ganz oben auf allen Listen", erzählt Quartiersmanagerin Hande Gür. In den nächsten vier Jahren soll deshalb ein Projekt finanziert werden, das Konzepte gegen die Vermüllung entwickelt und realisiert. Das Projekt wird zurzeit entwickelt und kann vermutlich im Herbst starten. Im Zuge der Projektentwicklung gibt es Gespräche mit der Neuköllner Initiative "Schön wie wir!", dem Ordnungsamt sowie der BSR.

Harzer Kiezfeste

Das Projekt "Harzer Kiezfeste" geht in die nächste Runde. Sein Ziel ist es, Anlässe für nachbarschaftliche Begegnungen zu schaffen. Träger des Projekts ist die Global Music Academy (GMA), eine internationale Musikschule, die in einem ehemaligen Pumpwerk in der Wildenbruchstraße ihren Sitz hat. Dort fand im Januar eine Auftaktveranstaltung mit Anwohnenden und im Kiez ansässigen Einrichtungen statt, auf der konkrete Ideen und Vorschläge gesammelt wurden.

Daniel Winter, Eventkoordinator von "Harzer Kiezfeste" stellte die Ergebnisse auf der Quartiersratssitzung kurz vor. Den meisten Teilnehmenden sei wichtig gewesen, so Daniel Winter, dass es öffentliche Veranstaltungen wie Kiezfeste, Floh-, Wochen- und Adventsmärkte oder lange Tafeln geben soll, die unterschiedliche Menschen ansprechen. Die Veranstaltungen könnten in Parks, in Kleingartenkolonien, auf Straße oder auf privaten Geländen stattfinden.

On Top stehe allerdings das Kiezfest, das voraussichtlich im September stattfinden wird. Hierfür sollen sich zeitnah Akteure aus dem Kiez zusammensetzen, um das Fest zu organisieren. Am 29. April wird es eine Art Auftaktfeier geben: Zum "Tag des Tanzes" lädt die GMA in die Wildenbruchstraße Nachbar*innen zum Frühlingsfest ein. Wer sich über den aktuellen Stand und geplante Aktionen informieren möchte, kann sich für den Newsletter des Projektes anmelden: eepurl.com/iiNYg1

Aktuelles aus dem QM

Das zweite Mal seit seinem Bestehen wird es im Quartiersmanagementgebiet eine Neuwahl des Quartiersrates geben. Allerdings nicht des gesamten Rates, sondern nur der dort vertretenen Anwohner*innen. Im Quartiersrat machen Anwohner*innen und Vertreter*innen von sozialen Einrichtungen, Wohnungsbaugesellschaften und Bildungseinrichtungen mit, wobei die Anwohner*innen satzungsgemäß die Mehrheit stellen.

Die Wahl wird vermutlich Ende des Jahres stattfinden, ab Herbst soll die Werbung dafür intensiviert werden, so Quartiersmanagerin Sarah Al-Alawi.