Finanzspritze für zehn Kiezideen

Bastelangebot in der Geflüchtetenunterkunft Kiehlufer, Foto: Webredaktion/Birgit Leiß

Lingo Bingo, Foto: Webredaktion/Birgit Leiß

Performance Wildenbruchbrücke, 48 Stunden Neukölln, Foto: Webredaktion

Für kleine Ideen aus der Nachbarschaft, die dem Harzer Kiez zugute kommen, gibt es einen Zuschuss aus dem Aktionsfonds des Quartiersmanagements. Mit dieser Unterstützung haben im Jahr 2024 vielfältige Mikroprojekte stattgefunden.

Kids unterwegs und in Bewegung

Die Kinder der Wilden Rübe haben Ausflüge in den Tierpark, in den Kletterwald Wuhlheide und zum Kanufahren nach Brandenburg gemacht. So konnten sie ihre Umgebung erkunden und neue Erfahrungen machen.

Um Familien mit wenig Geld gemeinsame Erlebnisse zu ermöglichen, hat eine Anwohnerin ebenfalls Ausflüge organisiert – in diesem Fall in den Hollandpark und in einen Waldhochseilgarten.

In der Kita Wildenbruchstraße gab es für die vier- bis sechsjährigen Kinder ein Yoga-Angebot. Mit einer Yogalehrerin konnten die Kinder in zehn Kursen ihren Bewegungsdrang ausleben und entspannen, ihre Sinne entdecken und ihre Aufmerksamkeit schulen.

Eltern werden kreativ

An der Eduard-Mörike-Schule fand jede Woche ein zweistündiges Elterncafé statt. Zur kreativen Perlen-AG, die gleich nach dem Elterncafé anfing, kamen auch Mütter aus dem Kiez, die keine Kinder an der Schule haben.

Die Stadtteilmütter haben an der Geflüchtetenunterkunft am Kiehlufer ein wöchentliches Handarbeits- und Bastelangebot für Kinder und ihre Eltern aufgebaut. Damit lernten sich die Eltern untereinander besser kennen und fanden aus der Isolation heraus.

Einsatz für die Stadtnatur

Eine Gruppe von Anwohnenden kümmert sich schon länger um die sogenannte Spatzenhecke am Weigandufer. Mit einem Zuschuss aus dem Aktionsfonds haben sie in diesem Jahr einige Sträucher nachgepflanzt, die Bewässerung gesichert, Nisthilfen für die Vögel aufgehängt sowie ein Vogelfutter-Depot für die Winterfütterung angelegt: Im Quartiersbüro kann man sich nach Bedarf kostenlos Vogelfutter abholen.

Ein Anwohner hat außerdem zusammen mit Nachbarn vor seinem Haus in der Treptower Straße eine Baumscheibe mit widerstandsfähigen Pflanzen begrünt.

Action im öffentlichen Raum

Menschen auf der Straße mit Sprachspielen zueinander zu bringen, war das Ziel von Lingo Bingo. Zwei Performerinnen zogen mit einem Wagen durch den Kiez, mit dem sie auch Wortspiele an Hauswände projizieren konnten. Dass all die verschiedenen Sprachen, die im Harzer Kiez gesprochen werden, doch viele Gemeinsamkeiten haben, war ein Aha-Effekt der Aktion.

Eine künstlerische Performance, die die Leute auf der Straße einbezieht, fand im Rahmen des Festivals 48 Stunden Neukölln an der Wildenbruchbrücke statt. Die Performenden unterbrachen den Alltag der Menschen und schufen inmitten der Großstadtgeräusche einen Raum der Stille, der den Zuschauenden eine neue Perspektive für ihre Umgebung eröffnete.

Der Kiezflohmarkt auf dem Nahkauf-Parkplatz war ein großer Erfolg. Dass von den 60 Verkaufenden keine Standgebühr erhoben wurde, ist auch dem Zuschuss aus dem Aktionsfonds zu verdanken.

Neues Jahr, neuer Topf

Auch im nächsten Jahr stehen wieder 10.000 Euro bereit. Erfahrungsgemäß ist schon im Frühling ein großer Teil des Topfes vergeben. Man sollte also mit seinen Ideen nicht zu lange zögern und möglichst gleich im Januar einen Antrag beim Quartiersmanagement einreichen. Für jedes Vorhaben können bis zu 1500 Euro bewilligt werden.

Über die Vergabe entscheidet die ehrenamtliche Aktionsfondsjury jeweils am Ende eines Monats. So können die Projekte schnell und unkompliziert umgesetzt werden. Die Jury sucht übrigens noch Verstärkung: Wer im Kiez wohnt und über die Verwendung der Aktionsfonds-Gelder mitentscheiden möchte, kann sich gern beim Quartiersmanagement melden.

Webredaktion