Jahresabschluss mit Stadtrat und Lasagne
Das Quartiersmanagement (QM) Harzer Straße hat alle Mitglieder des Quartiersrats, der Aktionsfondsjury und des „Harzer Schwung“-Netzwerks zum Jahresabschluss eingeladen. Im Kubium, dem Veranstaltungsraum von Kubus, war auch Jochen Biedermann, Neuköllns Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr zu Gast. Er berichtete über die Baumaßnahmen, die das Bezirksamt in diesem Jahr umgesetzt hat und welche demnächst noch anstehen, und stellte sich den zahlreichen Fragen aus der Nachbarschaft.
Wohnungsbau und Schulwegsicherung
Zwei größere Wohnungsbauprojekte kommen in Bewegung. Auf der Brache neben den Geyerwerken (Harzer/Brockenstraße) geht der Bau jetzt los. Für das Bauvorhaben an der Treptower Straße zwischen Harzer Straße und Kiehlufer wurde das Bebauungplanverfahren eingeleitet. „Wir sorgen dafür, dass bei Bauvorhaben mindestens 30 Prozent Sozialwohnungen dabei sind“, sagt Jochen Biedermann.
Einen Schwerpunkt legt er auf den gefahrlosen Fuß- und Radverkehr. So wurde mit der Anlage eines neuen Gehwegs am Sinsheimer Weg der Zugang zur Hans-Fallada-Schule sicherer. Für die Umgestaltung der Elbestraße – ein Modellprojekt zur Förderung des Fußverkehrs – gibt es eine Vorplanung. Die Anlage einer Promenade auf dem heute noch zugeparkten Mittelstreifen und andere Umbaumaßnahmen würden 4,5 Millionen Euro kosten. „Wir haben dafür Förderanträge gestellt. Es könnte 2026 losgehen“, hofft der Stadtrat.
Mit der Anregung, vor der Eduard-Mörike-Schule einen Teil der Stuttgarter Straße zur Schulwegsicherung abzusperren, rannte eine Anwohnerin bei Jochen Biedermann offene Türen ein: „Darüber denken wir schon nach.“ Er hat Gelder für fünf Schulen beantragt. Die Eduard-Mörike-Schule könnte dabei sein.
Bäume, Poller, Zebrastreifen
Der Umbau der Weserstraße zu einer Fahrradstraße ist in diesem Jahr bis in den Harzer Kiez vorgerückt und wird weiter fortgesetzt. Aus dem Baufonds des QM-Programms Sozialer Zusammenhalt wird die künftige Neugestaltung des „Platzes S“ (Harzer/Treptower/Teupitzer Straße) bezahlt. Die konkreten Planungen sollen 2026 stattfinden. Jochen Biedermann liegen zudem die Stadtbäume am Herzen: „Wenn wir in 30 Jahren Schatten haben wollen, müssen wir heute Bäume pflanzen und die vorhandenen Straßenbäume schützen.“
Besonders die Verkehrsfragen bewegten die Kiezengagierten. Sie beklagten unfallträchtige Kreuzungen wie etwa Harzer Straße/Elsenstraße, fehlende Querungsmöglichkeiten, Raserei vor der Wilden Rübe und hässliche Poller. „Es wäre schön, wenn sich alle an die Verkehrsregeln hielten“, meint Jochen Biedermann. Weil das aber nicht so ist, brauche man bauliche Maßnahmen wie Poller. Gepflasterte Gehwegvorstreckungen, um sicherer über die Straße zu kommen, oder Straßenaufpflasterungen, um Raser zu bremsen, sind allerdings sehr teuer. Für Zebrastreifen und Ampeln gibt es leider hohe bürokratische Hürden.
Überblick, Rückblick, Ausblick
Zum Abschluss des Abends gaben die Quartiersmanagerinnen einen Überblick über die Aktionsfonds-Projekte des zu Ende gehenden Jahres, einen Rückblick auf die Aktivitäten der sechs größeren Projekte aus dem Projektfonds und einen Ausblick auf die Aufgaben des Jahres 2025. Als Dank für ihr Engagement bekamen alle Anwesenden ein kleines Geschenk. Bei Kürbiscremesuppe und vegetarischer Lasagne gab es zum Ausklang noch Gelegenheit, sich auszutauschen, gemeinsam Pläne zu schmieden oder einfach nur zu plaudern.
Webredaktion