Mit Vollgas ins nächste Jahr
Der Quartiersrat traf sich am 27. Oktober in der geräumigen Suppenküche von Kubus gGmbH in der Teupitzer Straße 39. Das Quartiersmanagement-Team informierte zunächst über den Stand der Dinge bei den drei noch in diesem Jahr anlaufenden Projekten. Bereits zum 1. Oktober hat Parzelle X mit der Arbeit begonnen, wobei bis zum Jahresende in erster Linie Kontakte geknüpft werden und Abstimmungsrunden mit dem QM stattfinden. Der Träger des neuen Projekts „Gemeinsam Gärtnern“ soll zusammen mit Anwohnenden und anderen Akteuren Schulgärten, Kleingartenparzellen und Baumscheiben bepflanzen.
In den Startlöchern steht auch die Global Music Academy, die unlängst von Kreuzberg in die Wildenbruchstraße 80 gezogen ist. Diese tollen Räumlichkeiten im ehemaligen Abwasserpumpwerk könnten eventuell auch für geplante Feste und Veranstaltungen genutzt werden. Das neue Projekt „Harzer Kiezfeste“ wird Anfang 2023 mit einer größeren Auftaktveranstaltung seinen Einstand geben.
Das dritte Projekt ist ebenfalls zum 1. Oktober gestartet und wird in den nächsten drei Jahren Sport- und Bewegungsangebote für unterschiedliche Altersgruppen anbieten. Als Träger für „Harzer Kiez in Bewegung“ wurde der Verein bwgt e.V. ausgewählt.
Elterncafés an den Schulen einbinden
Im nächsten Jahr soll dann das so wichtige Thema Bildung angegangen werden. Das QM-Team hat in den vergangen Monaten Gespräche mit den Schulen im Gebiet geführt. Ein Ergebnis war, dass die Schulen an einem Bildungsverbund kein großes Interesse haben, zumal mit dem „Harzer Schwung“ bereits ein ähnliches Netzwerk existiert. Da es im Quartier bekanntlich an Begegnungsorten mangelt, kam die Idee auf, dafür die Elterntreffs der Schulen zu nutzen. Das hätte zwei Vorteile: es würden existierende Räumlichkeiten genutzt und die Öffnung der Schulen in den Kiez würde vorangetrieben.
Kiezklub auf Wanderschaft oder festes Haus?
Einige Mitglieder des Quartiersrats äußerten Bedenken. „Die Schule als Ort ist nicht für alle geeignet“, meinte eine Quartiersrätin. Jugendliche beispielsweise wurden zu Freizeitangeboten sicherlich nicht in die Schule gehen wollen. Ein weiterer Einwand: Angebote sollten sich nicht doppeln. „Im Bereich Kitas und Schulen sind wir im Kiez gut aufgestellt, aber es fehlt an Angeboten für Senior*innen, Jugendliche und Migrant*innen“, meinte eine Quartiersrätin. Diskutiert wurde auch die Frage, ob eigene Räumlichkeiten, etwa ein Nachbarschaftshaus, nicht besser wären als wechselnde Orte. Auf der anderen Seite: ein solches Haus müsste erst gefunden und angemietet werden, während beispielsweise die Suppenküche von Kubus ein durchaus geeigneter Ort für Tanzkurse oder Spieleabende wäre.
Eine noch zaghafte Idee für ein mögliches Bildungsprojekt betrifft die Stärkung der Bibliothek der Eduard-Mörike-Schule. Außerdem soll die Aktion „Idyll ohne Müll“ fortgeführt werden. „Wir wollen uns auch mal anschauen, was andere Städte so machen, da gibt es tolle Ideen“, erklärte Quartiersmanagerin Mine Henki.
Abschied und Rückkehr im QM-Team
Intern gab es ebenfalls eine Neuigkeit zu vermelden. Quartiersmanagerin Hande Gür ist aus der Elternzeit zurück. „Ich freue mich sehr auf die künftige Zusammenarbeit“, meinte sie. Dafür wird sich Sarah Al-Alawi Ende des Jahres verabschieden.
Bei der letzten Quartiersratsitzung in diesem Jahr am 24. November soll zusammen mit der Aktionsfondsjury ein wenig gefeiert werden: seit einem Jahr gibt es nun den Quartiersrat. Zum besonderen Anlass gehört ein besonderer Ort: 42 Berlin in der Harzer Straße 42.