Frisch gebraut im Harzer Kiez

Foto: Birgit Leiß/Webredaktion

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Quelle: Berliner Berg GmbH

Quelle: Berliner Berg GmbH

Viele kennen die Brauerei mit Biergarten vom Vorbeifahren mit der S-Bahn. „Es ist ein toller Ort, hier können wir ankommen“, sagt Geschäftsführerin Michéle Hengst. Nachdem die alte Brauerei in der Neuköllner Kopfstraße zu klein geworden war und außerdem der Mietvertrag auslief, fand man 2019 nach zweijähriger Suche über Vermittlung des Neuköllner Unternehmensnetzwerks dieses 3.000 Quadratmeter große Grundstück direkt an der S-Bahn. „Wir sind im Kiez verwurzelt und wollten unbedingt in Neukölln bleiben“, erklärt Michéle Hengst. Aber wieso Berg Brauerei? Ein Berg ist in der Treptower Straße weit und breit nicht zu sehen. Das sei eine Verbeugung vor der Geschichte der Berliner Braukunst, erklärt Braumeister Torsten. Bevor es Pumpen gab, musste das Bier nämlich in Kellern mit Hanglage gelagert werden.

Der Champagner unter den Bieren

Michéle Hengst ist – wie alle im 20-köpfigen Team - Bier-Enthusiastin durch und durch. Stundenlang kann sie über Hopfensorten, Gärstufen und Biersorten reden. Etwa die Berliner Weiße, zu Unrecht als Touri-Getränk abgetan und mit Waldmeistersirup vermischt. „Andere Gegenden haben ihren Wein, wir haben unseren eigenen Champagner“, schwärmt sie von dem hellen, obergärigen Bier. Gerade im Sommer sei die Weiße sehr erfrischend. Die Mission der Berliner Berg Brauerei ist es, wieder mehr Vielfalt in die Bierlandschaft bringen. In den letzten Jahrzehnten habe sich da leider ein Einheitsgeschmack entwickelt. „Wir wollen die alte Berliner Brautradition aufleben lassen, aber mit modernen Maschinen“, sagt Michéle Hengst bei einem kleinen Rundgang durch die Produktionshalle mit ihren nagelneuen, glänzenden Stahlkesseln. Etwa 10.000 Hektoliter werden hier im Jahr gebraut – mit hochwertigen Zutaten und viel Zeit. „Bei uns reift das Bier sechs Wochen in den Tanks, Großbrauereien machen das in fünf Tagen, die setzen Beschleuniger ein“, erklärt Michéle Hengst. Klar, dass Pils, Lager, Pale Ale und all die anderen Sorten dann auch mehr kosten. Regionalität und Frische ist dem Team wichtig. „Bier muss nicht reisen“, so der Slogan. Geliefert wird nur in einem Radius von 50 Kilometer um den Schornstein.

Filme und Flohmarkt mit Blick auf die Braukessel

Im April startet der Biergarten in die Saison, diesmal mit großem Programm. Geplant sind unter anderem Stand-Up-Comedy, Open Mic, DJ-Sessions, Flohmarkt und ein Open-Air-Kino. Auch ein Kinderfest, Brettspielabende und ein Streetart-Festival sollen stattfinden. Damit will man in erster Linie die Nachbarschaft ansprechen. Schon im letzten Jahr sei der gemütliche Biergarten vom Kiez gut angenommen worden. Viele Eltern haben sich nach Kitaschluss noch in die Sonne gesetzt, während sich ihre Kinder auf dem kleinen Spielplatz austoben konnten.

Spatenstich mit Bürgermeister

Im Mai 2021 wurde die nagelneue Brauerei eröffnet. Von der Neuköllner Wirtschaftsförderung habe man sehr viel Unterstützung bekommen, sagt die Geschäftsführerin. Dort freute man sich über die Ansiedlung eines produzierenden Handwerkbetriebs auf dem Grundstück einer ehemaligen Seifenfabrik. Zum feierlichen Spatenstich im Juni 2020 ist Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel sogar persönlich erschienen.

Aktuelle Infos zum Programm ab 01.04. gibt es auf der Facebook- und Instagram-Seite.