Feilen an Projekten für 2025

Foto: Jens Sethmann

In seiner Sitzung am 22. Januar hatte der Quartiersrat des Harzer Kiezes viel zu tun. Er beriet über Projektideen, die in diesem Jahr an den Start gehen könnten, diskutierte über die Fortsetzung eines auslaufenden Projektes und bewilligte Vorschläge für den Baufonds.

Hoffnung auf Einspringer, Plädoyer für noch mehr Bewegung

Zunächst informierte Quartiersmanagerin Vanessa Machowetz die Quartiersratsmitglieder über das Projekt „Neue Perspektiven für Mädchen und junge Frauen“, das eigentlich im letzten Herbst beginnen sollte. Nachdem aber der ausgewählte Träger wegen Personalmangels kurzfristig absagen musste, hat sich ein neuer Träger gefunden, der einspringen möchte. Die Bewerbung wird zur Zeit geprüft. „Wir hoffen, dass es klappt“, sagt Vanessa Machowetz.

Das seit 2022 bestehende Projekt „Harzer Kiez in Bewegung“ läuft Ende des Jahres aus. Unter anderem wurde am Platz S ein Bauwagen als regelmäßiger Anlaufpunkt mit Sport- und Freizeitangeboten für Jugendliche geschaffen. Aus Sicht des Quartiersmanagements wäre es sinnvoll, dieses Projekt auch ab 2026 weiterzuführen. Die Quartiersratsmitglieder sprachen ebenfalls dafür aus. „Wir haben ja keine Jugendeinrichtung im Kiez“, gab eine Quartiersrätin zu bedenken.

Zwei Projektideen für 2025 – oder später?

Das Kiezgremium diskutierte dann intensiv über zwei Projektvorschläge, die in diesem Jahr gestartet werden könnten. Die erste Idee: Es sollen Unterstützungsangebote für wohnungslose und geflüchtete Kinder und Jugendliche geschaffen werden. In den beiden Wohneinrichtungen im Kiez ist zu beobachten, dass die Kinder nur wenig rauskommen und oft sich allein überlassen sind. Ein Projekt könnte hier regelmäßige Veranstaltungen, Ausflüge, Spiel und Sport, musikalische und gärtnerische Betätigung und eine psychologische Betreuung bieten – der Quartiersrat hat dazu viele Vorschläge gesammelt.

Die zweite Idee: Es gibt die Möglichkeit, eine ehemalige Gaststätte anzumieten und sie als Kiezladen zu nutzen. Hier wäre eine große Vielfalt an Nutzungen denkbar: als Nachbarschaftstreffpunkt, Kulturveranstaltungsort, Projektraum, Tauschbörse, Beratungsstelle… Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.

In einem ersten Stimmungsbild fand der Quartiersrat beide Ideen nahezu gleich wichtig. Um beide Projekte in diesem Jahr zu starten, ist das Budget aber etwas knapp. Möglich wäre es, mit einem Projekt jetzt zu beginnen und das andere im Jahr 2026 anzugehen. Das Quartiersmanagement will nun beide Ideen weiter ausarbeiten und dem Quartiersrat in seiner März-Sitzung zur Abstimmung vorlegen.

Für eine Bildungskonferenz

Großer Bedarf besteht bei der Förderung von Kindern im Kita- und Grundschulalter. Um dafür künftig treffsichere Projekte zu entwickeln, schlägt das Quartiersmanagement vor, eine Bildungskonferenz durchzuführen. Alle Bildungseinrichtungen des Harzer Kiezes sollen mit Experten von außen an einen Tisch kommen und gemeinsam Lösungsansätze erarbeiten. Eine große Mehrheit des Quartiersrats hält das für eine gute Idee.

Baufonds-Gelder für Hertzbergplatz und Kita Wildenbruchstraße?

Zum Schluss der Sitzung votierte der Quartiersrat noch einstimmig dafür, zwei Bauvorhaben für den Baufonds anzumelden. Das ist zum einen die Neugestaltung des Hertzbergplatzes als Spiel- und Erholungsraum, zum anderen eine Modernisierung der Kita Wildenbruchstraße. Ob es dafür tatsächlich Gelder aus dem Baufonds geben wird, hängt allerdings davon ab, ob das Bezirksamt und die Senatsverwaltung diese Bauvorhaben für dringlicher als andere halten.

Webredaktion