Die Straße zum Tanzen gebracht

Fotos: Birgit Leiß / Webredaktion

Hunderte von kleinen und großen Anwohner:innen schlenderten trotz des schlechten Wetters über die rund 30 Marktstände in der Elsenstraße (zwischen Kiehlufer und Harzer Straße). Alle teilnehmenden Vereine, Einrichtungen und Träger hatten sich lustige Aktionen ausgedacht, vom Perlenfädeln bei tandem BTL über Glitzertattoos bei den Stadtteilmüttern bis hin zu Müllangeln beim Kulturlabor „Trial & Error“. Zu den Highlights für die Kids gehörte auch die Hüpfburg auf dem nahkauf-Parkplatz und eine Buttonmaschine mit Hubschraubermotiv am Stand der Polizei.

Kiezfest ist eigentlich an 365 Tagen im Jahr

Eröffnet wurde das Fest pünktlich um 14 Uhr von Schülerinnen und Schülern aus der Hans-Fallada-Schule, die auf der Bühne unter anderem ihr Schullied sangen. Martin Hikel, Bezirksbürgermeister von Neukölln, ermunterte die Besucher:innen anschließend, das „Kiezfest zum Fliegen zu bringen“. Es sei eine tolle Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und Nachbar:innen sowie Initiativen kennenzulernen. Neukölln, so der Bezirksbürgermeister, sei ganz anders als oft von außen wahrgenommen: „Trotz aller Probleme ist es durch ein friedliches Miteinander geprägt.“ Dem konnte sich sein Bezirksamtskollege Jochen Biedermann, Stadtrat für Stadtentwicklung, nur anschließen. „Was Sie hier an Aktivitäten und Engagement sehen, können Sie an 365 Tagen im Jahr nutzen.“

Würstchen für alle 

Das Team des Quartiersmanagements Harzer Straße bedankte sich auf der Bühne ganz herzlich bei allen, die mitgemacht haben. Ob Kitas, die beiden Grundschulen im Gebiet, Familieneinrichtungen oder Kubus – sie alle und noch viele weitere haben Kuchen gebacken, sich Spiele und Aktionen ausgedacht und an den Ständen über ihr Projekt informiert. Michael Lind, Leiter des nahkauf, hatte nicht nur den Parkplatz zur Verfügung gestellt, sondern versorgte alle mit Würstchen und Hähnchensteak für familienfreundliche 1,50 Euro. Einige Menschen aus der Nachbarschaft boten eigene Gerichte an, so hatte eine Anwohnerin arabisches Essen mitgebracht. 

„Wir haben in den Jahren der Pandemie, als das Kiezfest nicht stattfinden konnte, gemerkt, wie sehr es gefehlt hat, vor allem die Begegnung hat gefehlt“, meinte Quartiersmanagerin Hande Gür. Beim Stand des QM konnte man auf einer großen Karte seine Lieblingsorte im Kiez markieren. „Dadurch sind wir mit vielen ins Gespräch gekommen“, berichtete Hande Gür. Als Lieblingsorte genannt wurden vor allem Spielplätze, Parks und Brücken.

Hüften schwingen im Regen

Auch der einsetzende Regen tat der Stimmung keinen Abbruch. Etliche tanzten zu den afro-kolumbianischen Rhythmen der „La Cura Band“ im Regen.

Organisiert wurde das Fest wie schon im letzten Jahr von der Global Music Academy, Trägerin des Projekts Harzer Kiezfeste -allerdings zum letzten Mal. Wegen des sogenannten Herrenberg-Urteils, wonach Musikschulen nicht mehr mit Honorarkräften, sondern nur noch mit Festangestellten arbeiten dürfen, kämpft die Global Music Academy um ihre Zukunft. Für die nächsten Jahre wird also dringend eine Einrichtung aus dem Kiez gesucht, die die Organisation des beliebten Kiezfestes übernimmt. „Wir haben Gelder, brauchen aber dringend einen im Kiez ansässigen Träger“, erklärt Hande Gür