Die Vielfalt der afrikanischen Diaspora
Das Festival wurde 2019 von Mick Nahimina und Julie Gossart gegründet. Die beiden kommen aus der Kreativszene und möchten die verschiedenen afrikanischen Communities in der Berliner Diaspora zusammenbringen. Viel mehr steht noch nicht fest für die diesjährige Ausgabe. Mit diesem offenen Ansatz hatte eine Teilnehmerin ihre Schwierigkeiten. „Ihr müsst doch wissen, was eure Message ist und wen ihr ansprechen wollt!“ meinte die Frau. Mick betonte, dass sie niemanden etwas vorsetzen wollen: „Wir möchten zunächst von Menschen mit afrikanischem Background erfahren, welche Bedürfnisse sie haben und was ihnen an Angeboten fehlt.“ Daher hatten sie für den 30. Mai 2025 zum „World Café“ in die Bar am Kiehlufer geladen.
Ein inklusives Festival ohne Klischees
Es war eine kleine Gruppe, die bei der Kick-off-Veranstaltung an zwei Tischen mögliche Inhalte zusammentrug. Bei einem sambisch-deutschen Paar sprudelten die Ideen. Familienfreundlich sollte es werden, mit Kreativecken für Kinder. Vielleicht könnten Kunstschaffenden mit den Kindern malen oder 3-D-Ausdrucke fertigen. Inklusiv soll das Festival werden, das heißt offen für alle, unabhängig von Herkunft oder Alter. Natürlich wird es auch Musik und afrikanisches Essen geben – beides bringt Menschen bekanntlich zusammen – aber man will keine Stereotype bedienen. „Wir machen nicht nur Musik, wir sind Rechtsanwälte, Maler und Filmemacher“, meinte eine Besucherin. Am anderen Tisch wurde eine Art Praktikums- und Ausbildungsplatzbörse vorgeschlagen. „Uns geht es nicht darum, dass die Leute die Musik konsumieren und dann nach Hause gehen“, erklärte Julie. „Wir wollen den Austausch.“
Afrikanisches Hühnchen und Afro vibes
Nach dem Brainstorming wurde ein köstliches afrikanisches Buffet aufgefahren. Anschließend begeisterte die Künstlerin und Performerin Betina Quest das Publikum mit einer ganz eigenwilligen Mischung aus elektronischer Musik und Afro-Soul. Mit ihrer Person steht sie für ein modernes, kosmopolitisches Afrika. Geboren und aufgewachsen in Deutschland, mit Stationen in Paris, Chicago und Burundi lebt und arbeitet sie nun in Ghana.
Einheit in Vielfalt
Mick wohnt seit acht Jahren im Harzer Kiez und hat den Eindruck, dass die unterschiedlichen Communities noch nicht miteinander verbunden sind. Das Panafrican Festival will- wie der Name schon sagt – die Einheit und gleichzeitig die Diversität herausstreichen. Ein kleines, nicht-kommerzielles Festival soll es sein. „Wir haben nicht den Anspruch, ganz Berlin zu erreichen und da wir beide in Neukölln wohnen und auch hier vernetzt sind, verstehen wir es als Event für den ganzen Kiez“, erklärt Julie.
Geld aus dem Aktionsfonds
In den letzten Jahren fand das Festival an wechselnden Standorten statt. Die Suche nach einer bezahlbaren Location ist gar nicht so einfach, seufzt Mick. Am liebsten wäre ihm der Wildenbruchplatz. Näheres erfährt man von den beiden auf dem Kiezfest am 12. September 2025, denn dort sind sie ebenfalls vertreten – als Organisator*innen des Panafests und Mick zudem als Mitorganisator des Harzer Kiezfests.“
Das Quartiersmanagement Harzer Straße hat die Auftaktveranstaltung mit einem Zuschuss aus dem Aktionsfonds unterstützt.