Kiez-Engagement mit Zuschuss

Fotos: Birgit Leiß/Webredaktion

Wer eine gute Idee für den Kiez umsetzen will, braucht meist ein wenig Geld. Für solche Fälle gibt es den Aktionsfonds. Sechs Projekte wurden in diesem Jahr bereits bewilligt. Zum Beispiel ein inklusives Tanzprojekt, das bei den 48 Stunden Neukölln auf dem Gelände der endorphina-Bäckerei in der Elsenstraße 52 aufgeführt werden soll. Mitmachen werden etwa zehn Menschen, die meisten sind durch chronische Krankheiten wie Multiple Sklerose oder Parkinson bewegungseingeschränkt. Ihrem künstlerischen Ausdruck neuen Raum zu geben und damit Barrieren abzubauen, ist das Ziel der Künstlerin, die mit den Teilnehmenden probt. Die interaktive Performance soll am 25. Juni um 13 Uhr zu erleben sein. Bei der letzten Sitzung der Aktionsfondsjury am 7. Juni stimmten alle Anwesenden für diesen Projektantrag. Da für die Beschlussfähigkeit noch einige Stimmen fehlten, wurden anschließend die anderen Jury-Mitglieder per E-Mail zur Abstimmung gebeten. Alle gaben grünes Licht für „The fourth wall is missing“, so der Name der Aktion.

Kiezfest und Flohmarkt

Der Aktionsfonds, den es in allen Quartiersmanagement-Gebieten gibt, unterstützt ehrenamtliches Engagement mit einer Finanzspritze von maximal 1.500 Euro pro Antrag. Honorarmittel oder Raummieten werden nicht übernommen. Voraussetzung ist, dass die Aktion dem Kiez zugute kommt, also beispielsweise die Nachbarschaft zusammenbringt, die Stadtkultur belebt oder den öffentlichen Raum verschönert. So wird das Kiezfest am 18. Juni in der Elbestraße mit 1.500 Euro unterstützt. Die Elterninitiative Elbe-Schule, die das Straßenfest zusammen mit vielen Partnern organisiert, braucht das Geld für Marktstände, Absperrungen, Verkehrsschilder und so weiter. Der geplante Flohmarkt am Wildenbruchplatz erhält ebenfalls 1.500 Euro.

Grünes Licht für Mini-Gärten und Löt-Workshops

In diesem Jahr wurden gleich mehrere Baumscheibenbegrünungen beantragt und auch bewilligt, eine in der Stuttgarter Straße 10 vor einem Späti und fünf in der Innstraße. Ein solcher Mini-Garten rund um einen Baum verschönert nicht nur die Straße, sondern tut auch dem Klima gut. Über den Aktionsfonds können Druckkosten für Infomaterial finanziert werden, außerdem natürlich Erde, Pflanzen, Wildblumensamen und so weiter.

Eine spannende Idee hatte auch eine andere Nachbarin: zusammen mit anderen Anwohnenden möchte sie im Kiezkiosk Open Tiny (Treptower Straße 17) einen monatlichen Elektronik-Workshop anbieten. Ziel ist es zum einen, Kindern die Grundlagen der Elektronik zu vermitteln und zum anderen, Erwachsenen eine professionelle Anleitung zur Reparatur ihrer elektrischen Geräte zu geben. Für dieses ehrenamtliche Engagement hat die Jury 836 Euro bewilligt, für Lüsterklemmen, Lötkolben und anderes Equipment.

Es ist noch Geld im Topf

Pro Jahr stehen aus dem Förderprogramm Sozialer Zusammenhalt 10.000 Euro für den Aktionsfonds zur Verfügung. Etwa 3.500 Euro sind derzeit im Harzer Kiez noch übrig. Wegen der Haushaltssperre des Landes Berlin können die meisten Projekte erst in der zweiten Jahreshälfte starten, erklärt Quartiersmanagerin Mine Henki: „Die Projekte, die nicht aufgeschoben werden konnten, wie etwa das Kiezfest oder die Tanzaktion, wurden von uns vorfinanziert“. Die Antragstellung ist unkompliziert, das QM-Team ist gerne behilflich. Einen Antrag stellen können allerdings nur Menschen, die im Harzer Kiez leben oder arbeiten sowie Vereine und Initiativen aus dem Gebiet. Über die Anträge entscheidet eine Jury, die sich aus Anwohnenden zusammensetzt. Als kleines Dankeschön erhielten die Mitglieder bei der letzten Sitzung eine Ehrenamtskarte. Damit bekommt man viele Vergünstigungen in Berlin, zum Beispiel in Museen, Theatern oder Schwimmbädern.