Community-Happening Kieztag
Die BSR Kieztage sind mittlerweile ein fester Programmpunkt in der Stadt. Mehrmals im Jahr kommt die BSR in die Bezirke und nimmt kostenlos Sperrmüll mit. Weil vieles zu schade zum Wegwerfen ist, gibt es an den Kieztagen auch die sogenannten „Tausch- und Sperrmüllmärkte.“ Interessierte können sich kostenlos Dinge mitnehmen, die andere nicht mehr brauchen. Und genau hier liegt der Reiz der Veranstaltung: Man unterhält sich und bekommt schräge Dinge zu sehen.
Um 8 Uhr war bereits Action vorm Nahkauf. Weil die BSR Platz für ihre Fahrzeuge braucht, wurde schon Tage vorher eine Parkverbotszone eingerichtet – und von einigen ignoriert. Es musste abgeschleppt werden und die Veranstaltung, die von 8 bis 13 Uhr terminiert war, konnte erst später starten.
Auf der Straße standen klassische Müllfahrzeuge mit Sperrmüllpressen, aber auch Lieferwagen der BSR, in denen zum Beispiel Waschmaschinen und kleinerer Elektroschrott gesammelt wurden. Manche Dinge, die an den Kieztagen anfallen, wandern später nach Reinickendorf in die NachMall, dem Gebrauchtwarenkaufhaus der BSR.
Der Träger Trial & Error, der im Harzer Kiez das QM-Projekt „Idyll ohne Müll“ umsetzt, bietet im Rahmen des aktuell laufenden "Aktionsmonat für weniger Müll im Harzer Kiez" mehrere Mitmach-Aktionen an, um "gemeinsam die Vision eines müllfreien Harzer Kiezes zu schaffen und direkt zusammen anzupacken." Trial & Error bot auf dem Tausch- und Sperrmüllmarkt einen besonderen Service an: Die Aktiven hatten Stoffe, Fahrradschläuche und Werkzeug mitgebracht, um gemeinsam mit Interessierten vermeintlichen Müll upzucyclen oder zu reparieren. Eva Garland, bildende Künstlerin und Mitarbeiterin von Trial & Error, brachte so wieder einen abgerockten Metallstuhl zu neuem Glanz: Das zerrissene Polster wurde durch ein schickes aus gestepptem Kunststoff ersetzt.
Neben dem Stand von Trial & Error hatte Vanessa Machowetz vom QM Harzer Straße auf einem Tisch zahlreiche Infomaterialien ausgebreitet. „Wir machen Werbung für die Quartiersratswahl, die bald stattfindet. Wichtig ist, dass wir uns bekannt machen. Ich werbe deshalb auch für unseren Newsletter und den WhatsApp-Kanal.“ Bewerben für den Quartiersrat ist noch bis zum 24.11.2025 hier möglich.
Die Kieztage sind ein guter Rahmen, um Kontakte zu knüpfen oder lockere Gespräche zu führen. Man tauscht, sucht, gibt ab oder überlegt gemeinsam, was man aus diesem oder jenem Gegenstand noch machen könnte. Oder dass man ihn zwar gerne haben möchte, aber eigentlich nicht braucht. Zum Beispiel die große Voliere mit Vogelspielzeug oder ein - möglicherweise selbstgebauter - Heimtrainer. „Das ist hier ein Community Happening“, so Vanessa Machowetz.
Ebenfalls mit Infomaterialien war Petra Schmidt von der Kampagne „Null Müll Neukölln“ ans Kiehlufer gekommen. Die Kampagne ist die Nachfolgeorganisation von „Schön wie wir“, die 2016 von der damaligen Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey initiiert wurde. Das Ziel ist die Verminderung von Müll im öffentlichen Raum. Während Schön wie wir vor allem auf gemeinsame Kiezputze und Aufräumaktionen setzte, hat Null Müll Neukölln den Schwerpunkt auf Müllvermeidung verlagert. Um dies zu erreichen, ist Aufklärung wichtig. Petra Schmidt gibt Tipps, spricht aber auch selbst Leute an. Das Interesse, so Schmidt, sei an den Kieztagen wetterabhängig. Der Harzer Kiez sei jedenfalls ein guter Ort dafür, weil viele Leute vorbei kämen. „Das wird eigentlich nur noch vom Böhmischen Platz getoppt. Da schleppen die Nachbar*innen noch mehr Sachen an.“
Im Rahmen des Projektes „Idyll ohne Müll“ organisiert Trial & Error dieses Jahr noch:
- Samstag, 18.10.2025: Kleidertausch im Harzer Kiezladen (Harzer Straße/Ecke Treptower Straße) und
- Donnerstag, 06.11.2025: Kiezputz (Ecke Weigandufer / Wildenbruchstraße).
Weitere Infos über das QM-Projekt findet man hier.











