Kiez-Update im neuen Harzer Kiezladen
Noch vor der offiziellen Eröffnung des neuen Kiezladens an der Ecke Harzer/Treptower Straße traf sich hier am 8. Oktober der Quartiersrat des Harzer Kiezes. So konnten die Quartiersratsmitglieder schon mal den ehemaligen Gaststättenraum kennenlernen, der sich zu einem offenen Treffpunkt der Nachbarschaft entwickeln soll.
Ideensuche für Bildungsprojekte
Als erstes stellte Jenny Howald von Bildung in Bewegung das Programm der Bildungskonferenz vor, die am 10. und 11. November stattfinden wird. Hier werden Fachkräfte der verschiedenen Bildungseinrichtungen, aber auch Eltern und Vertreter:innen des Bezirks zusammenkommen, um in Workshops und Diskussionen gemeinsam mit Expert:innen von außen neue Ideen für mehr Bildungschancen im Harzer Kiez zu finden. Das Quartiersmanagement und der Quartiersrat wollen so Vorschläge für künftige Projekte im Bereich Bildung gewinnen, die auch den tatsächlichen Bedarf treffen. Die Konferenz richtet sich in erster Linie an Fachleute, aber auch Elternvertreter:innen, Schüler:innen und Quartiersratsmitglieder sind eingeladen. „Wir freuen uns, wenn möglichst viele, die an Bildung interessiert sind, kommen“, sagt Jenny Howald.
Raus aus der Isolation
Im September ist das Projekt „Zuhause im Harzer Kiez“ gestartet. Teresa Wagner und Claire Chaulet vom Verein NeNa (Netzwerk Nachsorge) kümmern sich um die Kinder und Jugendlichen, die in den Wohneinrichtungen von Vita Domus und in der Teupe leben und dort nach Schulschluss sehr isoliert sind. „Da gibt es einen hohen Bedarf an sinnvoller Freizeitbeschäftigung“, berichtet Teresa Wagner. Zweimal in der Woche kommen sie in die Einrichtung: montags mit Bewegungsangeboten, mittwochs mit einem Kreativprogramm.
„Wir gehen mit den Kindern raus, damit sie Bezugspersonen außerhalb der Einrichtung finden“, sagt Teresa Wagner. Nach den Nachmittagen auf dem Bolzplatz haben die ersten Jungs schon eine Anbindung an einen Fußballverein gefunden. Die Kinder haben unter anderem Puppen gebastelt, Fahnen gemalt und einen Straßenkarneval gefeiert. Auch auf dem Harzer Kiezfest hatte NeNa e.V. einen eigenen Stand. „Wir wollen den Kindern das Gefühl geben: Wir gehören zu dieser Stadt“, erklärt Claire Chaulet. „Sie Kinder freuen sich riesig.“
Gesundheit im Quartier
Im zweiten Teil der Quartiersratssitzung stellten sich drei Institutionen vor, die sich um die Gesundheitsförderung kümmern. Christin Ellermann von der Bezirksamtsstelle für Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination des öffentlichen Gesundheitsdienstes (QPK) berichtete, dass unter anderem bei den Einschulungsuntersuchungen zunehmend Probleme bei Kindern zu Tage treten. „Wir wollen uns eine Strategie zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen überlegen“, sagt Christin Ellermann. Es gibt in Neukölln schon ein gutes Gesundheitsnetzwerk, unter anderem die „Familienlotsinnen“. „Wir wollen das Netzwerk weiter ausbauen“, so Ellermann.
Gesine Knauer vom Gesundheitskollektiv (Geko) stellte das Stadtteil-Gesundheitszentrum auf dem Gelände der ehemaligen Kindl-Brauerei in der Rollbergstraße vor. Hier gibt es seit 2022 eine Allgemeinmedizin- und eine Kindermedizin-Praxis, Therapie- und Beratungsräume sowie ein Café unter einem Dach. „Wir wollen Hürden abbauen für Menschen mit erschwertem Zugang zum Gesundheitssystem“, erklärt Gesine Knauer. Das Geko geht deshalb auch raus und engagiert sich in der Nachbarschaft.
Die Guttempler bieten in der Wildenbruchstraße 80 Unterstützung für Suchtgefährdete und deren Angehörige an. „Wir helfen den Menschen, ins Hilfesystem reinzukommen, und wir unterstützen sie dabei, im Hilfesystem drinzubleiben“, sagt Sabine Daubitz, stellvertretende Geschäftsführerin des Guttempler-Landesverbandes. Für Hilfesuchende ist rund um die Uhr jemand telefonisch erreichbar. Das Café im Guttempler-Haus ist ein offener Begegnungsort und wird ausschließlich von Menschen bewirtschaftet, die den Entzug geschafft haben.
Neubesetzung am 2. Dezember
Bei der nächsten Sitzung am 2. Dezember begeht der Quartiersrat seinen traditionellen feierlichen Jahresabschluss. Dabei werden auch die Vertreter:innen der Anwohnerschaft neu gewählt. Wer sich gern im Quartiersrat engagieren möchte, kann sich bis zum 24. November beim Quartiersmanagement melden.
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